Renaturierung des Schönwolder Moores

Renaturierung des Schönwolder Moores

Bis 2030 sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden in Deutschland um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinken. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müsste Deutschland jedes Jahr weit über 50.000 Hektar Moore wieder vernässen. Derzeit sind es nur etwa 2.000 Hektar pro Jahr. Notwendig ist eine Beschleunigung der Anstrengungen, an der sich die Menschen in vielen Bereichen beteiligen müssen.

Die Stiftung Biosphäre Schaalsee möchte einen Beitrag leisten. Zusammen mit dem Büro  des Biosphärenreservats Schaalsee-Elbe hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Renaturierung des Schönwolder Moors im Zeitraum 2024-2025 umzusetzen. Unterstützung erhält sie dabei unter anderem von der Veolia Stiftung und der Fondation Veolia Environnement, die jeweils 25.000 Euro zur Finanzierung der erforderlichen Baumaßnahmen beitragen.

Das Schönwolder Moor liegt zwischen den Ortslagen Rögnitz, Schönwolde und Neu Steinbeck in den Gemeinden Krembz und Rögnitz. Das Moor ist Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Schaalsee.

Das Schönwolder Moor ist ein uhrglasförmig aufgewölbtes Hochmoor mit Niedermoorgürtel. Es verfügt als einziges Regenmoor in Mecklenburg-Vorpommern über einen nahezu ungestörten Schichtenaufbau im Bereich des Hochmoorkörpers. Der aktuelle Gebietszustand des Schönwolder Moores wird als unbefriedigend angesehen, da der Wasserhaushalt der Flächen durch die Entwässerung in der Vergangenheit gestört ist. Regenmoore sind an eine positive ökoklimatische Wasserbilanz gebunden, d.h. die Niederschlagssumme muss während der Vegetationsperiode größer sein als die Verdunstung und der Abfluss. Aus diesem Grunde spielt die Wasserversorgung für alle Fragen des Moorschutzes und der Regeneration von Mooren die entscheidende Rolle.

Ziel des Projektes ist eine verbesserte Wasserversorgung des Hochmoores durch den Verschluss von Gräben und die Zurückdrängung der Bewaldung. Die typische Hochmoor-Vegetation soll nach Abschluss der Bauarbeiten wieder auf einer größeren Fläche Einzug halten. Durch die Maßnahme werden ca. 131 ha (43 ha Hochmoor, 88 ha Niedermoor) durch
höhere Wasserstände bevorteilt werden.

Neben der Biodiversitätsförderung soll durch die Moorrenaturierung ebenfalls der Klimaschutz profitieren, da das Hochmoor als Kohlenstoffsenke dient. Intakte und noch wachsende Moore reichern jährlich 250 bis 350 kg Kohlenstoff pro Hektar an und entziehen so der Atmosphäre einen erheblichen Anteil an Kohlendioxid (CO2).


Bildrechte: Stiftung Biosphäre Schaalsee