Bannmühle - Klimafreundliches Wasser- und CO2-Management durch die Kombination von Keylines und Agroforst

Klassisches Agroforstsystem: Streuobstwiese auf der Bannmühle (Bestand)

Projektträger

Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) ist ein 2001 gegründetes In-Institut der Hochschule Trier am Standort Umwelt-Campus Birkenfeld in Neubrücke. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Theorie des Stoffstrommanagements in praxisnahen Projekten zur Optimierung von regionalen und betrieblichen Stoffströmen umzusetzen. Ausgehend von der Idee des Stoffstrommanagements und vor dem Hintergrund der Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung arbeitet das IfaS vornehmlich zu den Themen Zero Emission-Village (ZEV), regionales Stoffstrommanagement (verknüpft mit dem Bereich regionale Wertschöpfung), Stoffstrommanagement in der Abfallwirtschaft und Unternehmenskompetenznetzwerken. Der gemeinnützige Verein Freunde und Förderer des Instituts für Angewandtes Stoffstrommanagement e.V. hat die Aufgabe, das IFaS bei der Umsetzung seiner Ziele zu unterstützen, Forschung, Lehre und (wissenschaftliche) Weiterbildung auf den Gebieten des Stoffstrommanagement zu fördern und die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Praxis zu vertiefen.

Der Landwirtschaftsbetrieb Bannmühle verfügt über ca. 60 ha Eigentumsflächen und 20 ha Pachtflächen, die ökologisch (Bioland) bewirtschaftet werden. Für das Projekt stellt er ca. 12 Hektar beweidetes Grünland in Hanglagen zur Verfügung, um das neue Konzept für Mehrnutzungssyssysteme mit Agrargehölzen zu etablieren. 

→ Hier geht es zur Internetseite des Instituts: https://www.stoffstrom.org/ sowie zur Website des Biolandhofs Bannmühle https://bannmuehle.de/


Förderprojekt

Seit 2014 nehmen die Starkregenereignisse und in Folge die Schäden in Siedlungen, an der Infrastruktur und auf den landwirtschaftlichen Flächen. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung in Verbindung mit einer ausgeräumten Feldflur führen dazu, dass landwirtschaftliche Flächen die erheblichen Wassermengen weder ausreichend aufnehmen noch zwischenspeichern können.

Für diese Problematik möchte das Projekt eine Lösung anbieten. Es kombiniert nachhaltiges Weidemanagement mit hochdiversen Agroforstsystemen und verknüpft diese mit den Keylines und weiteren Wasserspeichern in der Nutzfläche. Das Keyline-System soll das Wasser bei (Stark-) Regenereignissen optimal über die gesamte Fläche verteilen, sodass Erosion verhindert wird und gleichzeitig die sonst wenig mit Wasser versorgten Partien bewässert werden.

Die Veolia Stiftung übernimmt die Pflanzung aller Gehölze der extrem artenreichen Agroforstsysteme, um die Keyline-Struktur zu stabilisieren und die bereits bestehenden alten Gehölzbestände zu integrieren. Die diversen Obst-, Nuss-, Futter- und weitere Laubbäume (u.a. Eichen, Linden, Vogelkirschen) fördern zusätzlich die Wasserverteilung in der Fläche, die Biodiversität und den Biotopverbund und gleichzeitig einen ökonomischen Mehrwert auf der Fläche. Zusätzlich steigert diese Überschirmung auch das Tierwohl und die Grünlandqualität. Neben dem Keyline-Design mit Nutzhölzern sollen die Flächen nach dem Prinzip des holistischen Weidemanagements beweidet werden. Diese Art der Beweidung fördert die Entwicklung von ökologisch hochwertigen Grünland und bietet den Tieren eine optimale Futtergrundlage.

Diese Kombination ist einzigartig in Deutschland (vermutlich auch darüber hinaus in Mitteleuropa). So werden gezielt Starkregen entschärft, Regenwasser so lange wie möglich in der Fläche gehalten und dadurch die nachhaltige Produktivität und Biodiversität gesteigert. Das verbessert die Ökonomie der „Grenzertragsstandorte“ und hält diese langfristig in der landwirtschaftlichen Nutzung. 


Förderbetrag

Die Veolia Stiftung unterstützt das Projekt mit 19.440 Euro.