Das Projekt zum Schutz der Heiden im Großen Moor bei Gifhorn wurde im Dezember 2021 erfolgreich beendet. Das Projekt, an dem sich viele Förderer beteiligten, wurde von der Veolia Stiftung mit insgesamt 19.800€ unterstützt. Als Veolia Projektpate stand dem Team Olaf Koschnitzki (Geschäftsführung Stadtwerke Gifhorn) zur Seite. Insgesamt konnte der NABU Kreisverband Gifhorn e.V. in der vierjährigen Projektlaufzeit mithilfe von fast 800 Helfer*innen 141,6 Hektar Fläche bearbeiten. Ziel des Projekts war es, die Heiden großflächig zu erhalten und die stark mit Gehölzen bewachsenen Bereiche wieder instand zu setzen.
Die Heiden im Großen Moor gehören zu den FFH-Lebensraumtypen “Feuchte Heiden mit Glockenheide” (4010) und “Trockene Heiden” (4030) und sind europarechtlich geschützt. Sie bilden einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sind vor allem durch die zunehmende Verbuschung gefährdet.
Um das Projekt der Bevölkerung vor Ort vorzustellen und die Naturschutzarbeit bekannt zu machen, wurde mehrfach in der Lokalpresse über das Projekt berichtet und die Möglichkeit der Mitarbeit angeboten. In rund 30 Arbeitseinsätzen beteiligten sich Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche, darunter viele Jugendliche und Kinder.
Für die Freistellung und Aufwertung der Heideflächen wurden innerhalb des Projekts verschiedene Maßnahmen durchgeführt:
- Entkusselung
Bei der Entkusselung werden Flächen mit Gehölzaufwuchs von über einen halben Meter Höhe freigestellt. Hierbei handelt es sich in der Regel um Flächen, die seit längerer Zeit nicht bearbeitet wurden, sodass sich ein hoher und dichter Gehölzbestand entwickeln konnte.
- Heidepflege
Bei der Heidepflege handelt es sich um eine Maßnahme auf bereits entkusselten bzw. freigestellten Flächen. Um einen stärkeren Gehölzaufwuchs zu verhindern, werden diese Flächen in regelmäßigen Abständen abgegangen und der Gehölzjungwuchs entfernt.
- Mulchen
Beim Mulchen wurden die Heideflächen mit einem Schlegelmäher gemäht. Dabei werden die aufkommenden Gehölze abgeschlagen und zerkleinert. Das Mahdgut bleibt verteilt auf der Fläche liegen. Um keine Reptilien zu verletzen, wurden die Gehölze in einer Höhe von zehn bis 20 Zentimetern abgemäht.
- Waldrandgestaltung
Im Randbereich der Heideflächen befinden sich teilweise sehr geradlinige Waldränder ohne einen abgestuften Waldsaum. Um mehr Strukturvielfalt zu schaffen und den Lebensraum unter anderem für Reptilien aufzuwerten, wurden einzelne Waldränder aufgelockert.
Der NABU Kreisverband Gifhorn e.V. ist mit dem Ergebnis des Projekts zufrieden, weist aber mit Blick auf die Zukunft darauf hin, dass die Chancen für echten Klimaschutz noch nicht ergriffen werden. Die vielen Nachfragen nach Arbeitseinsätzen im Moor machen hier Hoffnung: Auch wenn die Politik vielfach nicht die nötigen Maßnahmen ergreift - die Menschen wollen handeln und konkret etwas für den Moor- und Klimaschutz tun.