Projektträger
Die Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft Südostniedersachsen (AviSON) ist eine auf die Erfassung des Vorkommens von Vögeln spezialisierte Arbeitsgruppe im NABU Niedersachsen, die es seit dem Sommer 2006 gibt. In AviSON sind mittlerweile etwa 80 Frauen und Männer aktiv. Sie gehen der Freizeitbeschäftigung "Vogelbeobachtung" nach – und zwar in einem Gebiet, das in etwa durch Brome im Norden, den Harz im Süden, Peine im Westen und die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt im Osten begrenzt wird. Tagesaktuelle Beobachtungsberichte aus häufig aufgesuchten Beobachtungsgebieten gehören ebenso zu ihren Tätigkeit wie auch wissenschaftliche Vogelerfassungen, die beispielsweise von der Staatlichen Vogelschutzwarte oder vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) koordiniert werden.
Förderprojekt
Die Braunschweiger Rieselfelder sind Betriebsgelände des Abwasserverbandes Braunschweig und an das Klärwerk Steinhof angeschlossen. Als technischer Betriebsführer agiert die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS), die zum Wasserversorger Veolia gehört. Obwohl diese Fläche Heimat für viele seltene Tier- und Pflanzenarten ist, handelt es sich also nicht um ein Naturschutzgebiet. Hierher streben Ornithologen und Naturfreunde, um seltene Arten zu beobachten – technisch filtert das Gelände das bereits gereinigte Abwasser aus dem Ablauf des Klärwerks Steinhof weiter.
Die Partnerschaft zwischen den Ornithologen der AviSON Gruppe und dem Abwasserverband Braunschweig (AVB) und der SE|BS ist seit vielen Jahren bestens. Trotz der modernen Kläranlage im Steinhof nutzt der AVB die Fläche weiterhin als zusätzliche Reinigungsstufe. Das ist mittlerweile einzigartig in Europa: Dort herrschen Watt-ähnliche Verhältnisse – ein ideales Umfeld für viele, auch bedrohte Vogelarten: Sie finden Nahrung und Nistmöglichkeiten. Die Vogelschützer wollen nun die hier heimischen Tiere besser schützen und sogar Wendehals und Steinkauz wieder ansiedeln.
Die Spende investieren die Vogelschützer der AviSON-Gruppe in neue Nistkästen, die Instandsetzung von Weidezäunen sowie in eine hochwertige Drohne zur Vogel- und Brutplatzbeobachtung. Mit der neuen Drohne können die Naturschützer Greifvögel beobachten, ohne diese zu stören. Auch eine Laboruntersuchung von Federn ist jetzt wieder möglich, die bei der Analyse der seltenen Zwergschnepfe und der Bekassine hilft. Die Untersuchung erfolgt in Kooperation mit dem „Leibnitzinstitut für Zoo- und Tierforschung“ in Berlin. Mit der Spende der SE|BS sind die Kosten der geplanten Untersuchung gedeckt.
Jörg Walther, der als Leiter der Rieselfeder im Namen der Stiftung als Spendenpate fungiert, meint: „Die einzigartigen Habitate zeigen, wie gut es werden kann, wenn wir Menschen unsere Ressourcen verantwortlich nutzen und wieder aufbereiten – gerade hier auf einer bewirtschafteten Fläche. Da trifft der Begriff Umwelttechnik ins Herz“.
Förderbetrag
Für die wertvolle Arbeit von AviSON zum Erhalt der Artenvielfalt von Vögeln in Braunschweig spendeten die Veolia Stiftung 7.500 Euro und die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) noch einmal 500 Euro. Die Spenden fließen vollständig in den Naturschutz – die Vogelschützer arbeiten ehrenamtlich.
Mehr Informationen darüber erhalten Sie hier.
Titelbild: SE|BS/ Sierigk