Stiftung Biosphäre Schaalsee und Biosphärenreservatsamt renaturieren das Schönwolder Moor

Bild: Stiftung Biosphäre Schaalsee
Stiftung Biosphäre Schaalsee und Biosphärenreservatsamt renaturieren das Schönwolder Moor

Dank einer über zehn Jahre dauernden planerischen Vorarbeit und der Unterstützung zahlreicher Partner wird derzeit das Schönwolder Moor - das bedeutendste Hochmoor in ganz Mecklenburg-Vorpommern - in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt. Federführend für das Projekt sind das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe und die Stiftung Biosphäre Schaalsee. Sie haben sich das Ziel gesetzt die Renaturierung des Schönwolder Moores im Zeitraum 2024-2025 umzusetzen.

Die wesentlichen Renaturierungsarbeiten kommen gut voran und sollen rechtzeitig vor der Brutzeit der Kraniche im Moor abgeschlossen sein. Danach folgen die Arbeiten außerhalb des Moores.

Die Unterstützerinnen und Unterstützer sowie die Presse hatten am 27. Februar 2025 die Gelegenheit, sich einen persönlichen Eindruck von dem Projekt vor Ort zu machen.

Stiftung Biosphäre Schaalsee und Biosphärenreservatsamt renaturieren das Schönwolder Moor
Bildquelle: Stiftung Biosphäre Schaalsee

Das Schönwolder Moor ist ein uhrglasförmig gewölbtes Hochmoor umgeben von einem Niedermoorgürtel. Der Gebietszustand des Moors ist aktuell mehr als bedrohlich. Ursache sind u.a. vorhandene und funktionsfähige Entwässerungsgräben, wodurch der Wasserhaushalt der Flächen negativ beeinträchtigt wird. Ein Regenmoor wie das Schönwolder Moor, ist als Landschaft bzw. Landschaftsteil an eine positive ökoklimatische Wasserbilanz gebunden. Dafür sollte der Niederschlag in den feuchten Vegetationszeiten größer als die Wassermenge sein, welche aus dem Moor abfließt oder verdunstet. Für den 
Moorschutz bildet der Wasserhaushalt die zentrale Rolle und ist für eine Regeneration des Moors entscheidend. Von der Renaturierung werden ca. 131 ha (43 ha Hochmoor, 88 ha Niedermoor) durch höhere Wasserstände profitieren.

Die Gesamtkosten des Projektes einschließlich Planung, Flächenkauf, Entschädigungszahlungen für Flächeneigentümer und Flächenbewirtschafter, Bauausführungen, Ersatzpflanzungen, Nachuntersuchungen und Erfolgskontrollen belaufen sich auf ca. 1 Mio. Euro. Finanziert werden die Kosten durch ein von Volkswagen gefördertes Projekt des UNESCO-Programms Mensch und Biosphäre (MAB) und Zuwendungen der WEMAG, dem Nationale Naturlandschaften e.V., der TARGOBANK Stiftung, der VEOLIA Stiftung, der Fondation Veolia Environnement, NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative e.V. sowie der Stiftung Biosphäre Schaalsee. 

Renaturierung Schönwolder Moor in Fakten 
Das Schönwolder Moor verfügt als einziges Regenmoor in Mecklenburg-Vorpommern über einen nahezu ungestörten Schichtenaufbau im Bereich des Hochmoorkörpers, bedroht durch jahrzehntelange Entwässerung. Von der Renaturierung werden ca. 131 ha (43 ha Hochmoor, 88 ha Niedermoor) durch höhere Wasserstände profitieren. Die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen ist ein lokaler Beitrag zum Klimaschutz. 

Zeitlicher Ablauf

2014Beauftragung einer Machbarkeitsstudie (Hydrogeologisches Gutachten) zur Renaturierung des Schönwolder Moores. 
2015Errichtung von 35 Pegeln im Bereich des Schönwolder Moores und den angrenzenden Ortschaften. 2016: Beginn des Flurneuordnungsverfahrens Schönwolder Moor. 
2016Abschluss der Machbarkeitsstudie (Hydrogeologisches Gutachten) zum Schönwolder Moor. 
2017Abschluss des FFH-Managementplanes für das Schönwolder Moor. Dieser zeigt erhebliche Defizite der Lebensraumtypen im Moor auf. 
2020Abschluss der Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Renaturierung des Schönwolder Moores. 
2020-2023Einholung von Eigentümerzustimmungen zu dem Renaturierungsvorhaben
2023Biotopkartierung
2024Erhalt der wasserrechtlichen Genehmigung beim Kreis Nordwestmecklenburg 2024/2025: Baumaßnahmen (Verschluss von Gräben, Einbau von Spundwänden, Bau von Verwallungen, Umverlegen von Gräben u.a.) 
2026 und folgendeMonitoring zur Auswertung und Erfolgskontrolle